Das Ende von Headbangen, Pogo und dem Stagediven

Zum Lachen gehört sich auch zuvor mal so richtig schön auskotzen. Denn bei Magenscherzen durch Tonnenschweren Balast der diese Schmerzen verursacht hilft meistens kotzen echt weiter! Lachen werde ich und die Akzeptanz wird eine Überraschung werden…Überraschungen sind aber toll, schon alleine des Effektes wegen:-)

Das Ende von Headbangen, Pogo und dem Stagediven

Dolf Hermannstädter schreibt in der aktuellen TRUST #158 Ausgabe als Eingang ins Heft folgenden Text: „Jetzt drehen auch die letzten Bands noch völlig durch: Auflösung, Wiedervereinigung, Teil-Wiedervereinigungen für ein paar Konzerte, Auflösung, usw. immer das selbe alte Spiel, gipfelt dann darin das die Band das große endgültige „Farewell-Concert“  ankündigt nur um dann noch ein paar weitere „Farewell-Shows“ anzuhängen.“ Tja da wollen es einfach ein paar Menschen immer noch nicht wahr haben das nach „If the kidz are united“ ein riesiges Loch existiert, ein Loch ohne Idee und Vorstellung was nach dem singen kommt.

Jan Tölva geht drei Seiten weiter noch ein ganzes Stück radikaler und selbstkritischer vor: „Gleichzeitig merke ich aber immer wieder, dass diese HC/Punk-Sozialisation, die ich nun einmal habe, mich doch stark geprägt hat und das ich mit Menschen die da anders geprägt sind, oft relativ wenig zu reden habe. All die Zeit die sie in Disco´s, Clubs und Ferienressorts oder bei ihrer geregelten Arbeit, der sie seit zehn Jahren oder mehr nachgehen, verbracht haben, habe ich in besetzten Häusern, in stinkenden Proberäumen und im Bandbus aber halt auch auf Demos, auf Plena, bei Voküs und auf Solipartys verbracht. HC/Punk und radikal linke Politik sind was mich geformt hat. Sie haben mich stärker beeinflusst und mich mehr gelehrt als die Schule oder mein Studium.“ Ich sage: Kauft euch verdammt noch mal euer Reihenhaus, euren völlig zu großen Fernseher, sauft überteuerte getränke in völlig überteuerten Disco´s, aber lasst mich in Ruhe damit, ich brauch diesen Scheiß nicht denn dafür mussten anderswo ne Menge Menschen ne Menge Leid ertragen, reicht wenn ich auf Handy und Computer angewiesen bin.

Ich bin unheimlich froh das ich diese HC/Punk Sozialisation auch habe allerdings Stelle ich gerade fest das diese Sozialisation mich nicht auf das Leben in der existenten Gesellschaft vorbereitet hat. Ich kann nicht weiter existieren in einem Kontext der mit der Jugend aufhört. Ich muss irgendwie in der Gesellschaft zu Recht kommen denn diese Gesellschaft, die mich maßlos ankotzt, und der anhängende Kapitalismus ist die beschissene Realität sie existiert und ich habe nicht genügend Kohle um mir die Ganze Welt zu kaufen und dann neu zu beginnen. Also muss der langsame, schwierige und schmerzhafte Weg gegangen werden. HC/Punk hat es aufgrund verschiedenster Faktoren nicht geschafft die Gesellschaftlichen Veränderungen von denen wir  geträumt, gesungen und für die wir demonstriert und gekämpft haben zu erreichen bzw. zu beantworten…er hat gefragt. Nun kommt folgendes Problem hinzu das auch ich nicht zu denen Menschen gehöre die diese Frustration in Alkohol und Drogen ersticken können und mir dadurch die Realität weiterhin schön kiffe, schniefe oder saufe, auch kann ich mich nicht in eine glückliche Beziehung und Familie flüchten. Gesellschaftlich ein HOCH auf den Mythos der Monogamie, Marihuana, LSD, Kokain, Crystal Meth, Wodka und Bier die es verhindern das solche Fragen die Spitze des Eisberges erreichen und Evolutionär ein HOCH auf Straight Edge, Veganismus, Emanzipation und auch auf Gesellschaftskrankheiten die es verhindern völlige Selbstzerstörung zu betreiben und dann solche Fragen doch bis zur Spitze transportieren. Ich habe leider keine perfekte Antwort und ich bin mir im Klaren das der Ansatz meiner Antwort in breiten Teilen einer sogenannten Toleranten Szene auf Ablehnung stößt. Ich glaube nach wie vor an die Antwort: Anarchismus! Allerdings gilt es diesen mal ins Jahr 2013 zu transportieren. Bernd-Udo Rinas erläutert dies in seinem Buch: „Veganismus – Ein postmoderner Anarchismus bei Jugendlichen“ schon mal sehr gut, angekommen ist die Anarchismusvorstellung trotzdem noch nicht und es wird auch noch ein langer Weg bis dahin und vor allem wird es dann schon wieder komplett anders aussehen. Wie die Soziale Arbeit gerade im Dilemma steckt nach 40 Jahren immer noch die gleichen alten Konzepte abzuarbeiten hat der Anarchismus das Dilemma nach einem über 100 Jahre alten Konzept zu arbeiten! Verdammt wir haben 2013, Bakunin und Landauer sind schon ne Weile tot und die Aufgabe heißt Kapitalismus und nicht Feudalismus. Wir haben es doch noch nicht einmal geschafft irgendwo auf der Welt eine einigermaßen tragbare Demokratie aufzubauen. Da wir immer noch innerhalb von Nationalstaaten leben. Die Deutsche Demokratie versucht ihre Missstände mit Parteiverboten (NPD) zu vertuschen weil sie nicht in der Lage ist mit Menschen die Ideologisch ebenfalls 100 Jahre zurück sind zu arbeiten und Ihnen zu erklären das Nationalismus und Rassismus keine Zukunft hat und ebenso ein Mythos ist. Die USA verfällt dem absoluten Kontrollwahn weil sie vergessen haben, dass sie als komplett Kapitalistisches Land mit einer gültigen und vor allem guten Verfassung ausgestattet sind. Israel dreht völlig durch und Palästina ebenfalls weil beide es nicht auf die Reihe bekommen nen Dialog anzustreben. Ich könnte jetzt hier noch einige andere Beispiele aufführen. Im Grunde sehe ich dies aber alles als Hilflosigkeit an. Die Soziale Arbeit hat hier viel Hilflosigkeit in den letzten Jahrzehnten vertuschen können indem sie Jungen Menschen, die nun mal die Zukunft und der Wegweiser sind, ne Antwort vorspielt und ihnen erzählt was sie wollen. Hallo…dieser ganze Scheiß endete mal in Kreuzzügen, Hexenverbrennung, Kolonialismus, Weltkriegen, später oder gleichzeitig in Genoziden an Menschen mit jüdischem Religions/Glaubenshintergrund, Genoziden an Sinti und Roma und und und…auch hier könnte ich ein paar Seiten füllen. Krampfhafte versuche irgendwas mit Gewalt zu installieren wie in der Sowjetunion scheiterten doch ebenfalls, jetzt wird eben versucht Demokratie gewaltvoll zu installieren. Da kann ich mich nur stone (ebenfalls TRUST #158 Kolumne) anschließen. Warum nicht gleich nach Nordkorea gehen und nen Diktator abfeiern. Wer das will, soll es bitte tun, China freut sich bestimmt auch über neue Arbeitskräfte und neue Kinder die sich mit 5 Jahren schon an eine Nähmaschine setzen wollen. Also auf, auf ihr Nazis ihr habt es in der Hand Diktaturen nach denen ihr euch sehnt gibt es noch, akzeptiert die Tatsache. Wir haben eine Demokratie, die zwar nicht funktioniert, aber es gibt ein Grundgesetz wo sie drinnen verankert ist, also nehmt es hin. Das gleiche geht an die Menschen die immer noch nach Parteiverboten schreien, Demokratie bedeutet sich auch mit den Menschen auseinander zu setzen die nicht der gleichen Meinung sind oder die am liebsten alle  erschießen wollen die nicht ihrer Meinung sind. Ach entschuldige ich vergaß gleiches schlummert wahrscheinlich auch in euch! Wenn ihr diese Parteien nicht finanziell unterstützen wollt dann findet Wege euch den Steuerzahlungen zu entziehen…das geht, mensch glaube es kaum! Seit Jahren diskutieren wir alle um den heißen Brei ohne uns auch nur einen mm der Antwort zu nähern weil wir es verlernt haben zu akzeptieren, wir tolerieren ja nur. Scheiße, wenn im Haus neben mir ein Nazi wohnt der mich aber akzeptiert obwohl ich neben ihm wohne dann sollte ich ihn auch akzeptieren. Wenn er mir auf die Fresse hauen will dann sieht es anders aus, aber darüber spreche ich gerade auch nicht. Der Verfolgungs- und Kontrollwahn der Staaten hat doch auch prima in den Szenen gegriffen. Ausschluss, Anfeindung und und und…alles nix neues und keine Antwort. Wo läuft es hin? Mauer um Leipzig Connewitz? Bitteschön wenn dies die Lösung ist, allerdings bin ich da raus, ich habe keinen Bock mich einzusperren und mir selbst auch noch Grenzen zu setzen wo ich im Alltag schon genügend Grenzen hab an welche ich ständig stoße. Das bereitet mir schon genügend Kopfzerbrechen und da will ich nicht auch noch innerhalb einer Szene darüber reden was Offenheit, Gleichberechtigung und die Abschaffung von Grenzen bedeutet. Das ist doch das was wir seit Jahren den Bands auf den Bühnen nach grölen und was auf jedem Demoflyer zu finden ist. Es gibt eine Menge Bands und Künstler_innen die jetzt endlich diese Fragen auch mal Musikalisch transparent machen. Damit vielleicht die Selben Prozesse einsetzen wie sie in den 1970iger Jahren zu einem Quantensprung geführt haben. Wir brauchen keine Kriege, wir wollen sie auch nicht. Ich will auch keine Gewaltvolle Revolution denn das endet doch eh nur wieder in Gewalt. Setzt jetzt also eine Ohnmacht ein oder schaffen wir es doch uns dieser gerade vorherrschenden Ohnmacht zu befreien?

Deshalb sollten wir jetzt endlich mal aufhören unseren Kopf zu schütteln damit die nächsten zwei Tage auch noch wegen Nackenschmerzen fürn Arsch sind, aufhören uns beim Pogo Gegenseitig auf die Fresse zu hauen oder beim Stagediven doch nur auf dem Boden aufzuschlagen.

Es gibt Bands und Künstler_innen die auch klar verständlich in Deutscher Sprache diese Fragen stellen. Nennen möchte ich hier aktuelle Bsp. des Jahres 2012 wie Frau Potz, Paan, Todeskommando Atomsturm, Feine Sahne Fischfilet, Egotronic oder Käptn Peng.

Machen wir uns also jetzt daran Antworten zu finden und um es mit den Worten von Paan zu sagen: „was haben wir für ein geiles Leben“ , jupp das haben wir also lasst es uns auch LEBEN und noch einer oben drauf von Käptn Peng: „Ich bin ein fröhlicher Homo-Sapiens“ !

ANOTHER WORLD IS POSSIBLE

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