Seit vielen Jahren müssen wir in Grimma feststellen das Freizeitangebote immer weniger und rarer werden. Kneipen/Bars verschwinden und sind aktuell nicht mehr vorhanden. Discotheken und Räume für Konzerte gibt es nicht. Es findet ein immer gleiches Stadtfest statt und es gibt vereinzelte Veranstaltungen die so etwas sein möchten wie Disco Events. Ansonsten leben wir in einer Stadt in der es in der Freizeit schnell langweilig wird. Tourist*innen oder Menschen die für Weiterbildungen oder Schulungen in Grimma verweilen beschweren sich häufig über fehlende Angebote an denen man teilnehmen kann ohne zu organisierten Vereinen zu gehören. Manchmal ist es aber auch nur die Bar nach der man Abends in Grimma vergeblich sucht.

Aber auch unter den organisierten Vereinen scheint es Unterschiede und ein ungleiches Verständnis von Gleichheit zu geben. Während ein 5. – 6. klassiger Fußballverein ein Stadion gebaut bekommt muss ein Volleyballverein auf einen Aufstieg in die 1. Bundesliga verzichten da es in Grimma keine Halle gibt in der dieser die Spiele durchführen könnte. Ein weiterer Grimmaer Verein der 1. Bundesliga ist mittlerweile schon nach Leipzig abgewandert um seine Heimspiele durchzuführen da die Stadt die einzige Halle mit Zuschauermöglichkeiten für bundesweiten Sport an einen Pächter vergeben hat. Der von den Vereinen teilweise unverschämte Preise verlangt. Ich möchte ungern die Sportarten werten und meist können die Sportler*innen am wenigsten dafür, dennoch stellt sich selbst hier die Gleichheitsfrage und genau dies möchte ich ändern und angehen.

Wer in Grimma nicht in Vereinen organisiert ist hat es schwer überhaupt Sport zu betreiben. Bis wir an der Spitzenfabrik einen Bolzplatz bauten war es nicht möglich in der Stadt, ohne Vereinszugehörigkeit, Fußball zu spielen. Ich möchte deshalb als Bürger*innenmeister mehr Sportangebote in Grimma und seinen Ortsteilen schaffen die frei zugänglich sind. Dies können Freelethics-Angebote oder Boulderwände sein.

Gleiches gilt für die Belebung des kulturellen und sozialen Lebens. Es braucht in Grimma Räume für Jugendliche, aber auch für Erwachsene, in denen man sich treffen, abhängen und feiern kann. Alle reden z.B. über Innenstadtbelebung, wenn dann jedoch die Kosten und Beiträge für Freisitze in der Innenstadt von Grimma ständig erhöht werden fragt man sich wie dies zusammen passt. Ein Tisch und zwei Stühle auf dem Gehweg kosten in Grimma von Mai – September 95 EUR. Mit Belebung hat dies wenig zu tun, vielmehr mit Kapitalismus. Wenn wir es zulassen das sich unsere Sozialen Kontakte nur noch im privaten abspielen, dann lassen wir es auch zu das sich die Menschen in einer Kleinstadt wie Grimma immer weiter von einander entfernen. Dies treibt die Entfremdung und den Abstand zwischen uns Grimmaer*innen immer weiter voran und genau dies gilt es in den kommenden Jahren gemeinsam zu bewältigen.

Für ein kulturelles und soziales Grimma!

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